Kassels erste Fahrradzone kommt

Versuchsweise für ein Jahr haben Radfahrende ab Montag, 15. April, in einem zusammenhängenden Gebiet im Stadtteil Wehlheiden Vorrang gegenüber dem Kfz-Verkehr. „Kassel probiert mit der Fahrradzone einen weiteren Baustein zur Förderung des Radverkehrs aus“, sagte Stadtklimarätin Simone Fedderke.

Zeichen 244.3: Beginn einer Fahrradzone.

Fahrradstraßen gibt es in Kassel schon, aber die Fahrradzone Wehlheiden ist die erste ihrer Art in der Stadt. Sie umfasst - wie eine Tempo-30-Zone - einen ganzen Bereich, in ihrem Fall zwischen Kohlenstraße, Christian-Reul-Straße und Graßweg. Am Kleinen Holzweg schließt sie westlich an die Fahrradstraße Helleböhnweg an. Für Autos und den Linienverkehr bleibt die Fahrradzone zwar freigegeben (und Lkw sind im Rahmen des Anliegerverkehrs gestattet), jedoch: Radfahrende haben Vorrang und dürfen nicht behindert oder gar gefährdet werden. „In einer großen Zone können sich somit Radfahrende sicherer bewegen“, konstatierte Fedderke. So rücke das klimafreundliche Verkehrsmittel Fahrrad weiter in den Fokus. 

Rechts vor links

In der neuen Fahrradzone Wehlheiden gilt weiterhin Tempo 30 für alle Verkehrsteilnehmer sowie die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“. Letzteres ist ein Gegensatz zu Fahrradstraßen, die grundsätzlich vorfahrtsberechtigt sind. Erkennbar wird die Fahrradzone außer durch Schilder auch durch Piktogramme. Dass diese gelb sind, zeigt an, dass es sich um einen temporären Verkehrsversuch handelt. An den Abbiegebeziehungen ändert sich nichts. Radfahrende dürfen innerhalb der Fahrradzone nebeneinander fahren.

Verkehrszählungen

Im Vorfeld des einjährigen Testlaufs hatten an mehreren Stellen Verkehrszählungen stattgefunden. Weitere sollen folgen, so dass die Auswirkungen später messbar sind. Ob die Fahrradzone auf Dauer bleibt oder welche Veränderungen gegebenenfalls nötig sind, diese Entscheidung soll nach der Auswertung in Abstimmung mit dem Ortsbeirat fallen.